Belgien
26.06.2006
Feste neu auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes
Neben dem Karneval von Binche stehen nun drei weitere Volksfeste in Belgien auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes: Die Ducasse in Mons, das Fest der Riesen von Ath, und das Meyboomfest in Brüssel.
Den Beginn in der Festfolge macht im Juni die Ducasse in Mons, die der Heiligen Waltrudis gewidmet ist. Die Äbtissin St. Waudru aus dem 7. Jahrhundert ist Gründerin eines edlen Kapitels von Stiftsdamen und Schutzheilige der Stadt Mons. Ihre Rettungsaktionen bei der Pestepidemie im Jahre 1349 waren der Beginn einer jahrhundertealten Tradition am Dreifaltigkeitssonntag. An diesem besonderen Tag begleiten die Glaubensbrüder und Zünfte die Reliquien der Heiligen in ihrem wunderbaren Goldschmiedeschrein auf der Runde durch die Stadt. Auf die Prozession folgt der „Lumeçon“, ein Kampf zwischen dem heiligen Georg zu Pferde und dem bösen Drachen. Es ist eines der wenigen in Belgien erhalten gebliebenen mittelalterlichen Spiele.
Das Fest der Riesen von Ath findet am vierten Augustsonntag statt. Am Vorabend bereits, und das seit 1715, wird die komische Hochzeit zweier Riesen gefeiert: Herr und Frau Goliath. Goliath wäre ein ganz gewöhnlicher Riese, wenn er nicht von einem kleinen in Weiß gekleideten Jungen, dem zarten Überbringer einer überaus eindringlichen Botschaft, zum Kampf Mann gegen Mann herausgefordert würde. Auf diese Zeremonie folgt am Sonntag ein historischer Umzug mit den besagten Riesen, dessen Tradition bis ins Jahr 1390 zurückreicht.
Das Meyboomfest in Brüssel zählt zu den ältesten Festen der Stadt. Rund 700 Jahre wird es bereits gefeiert, und zwar immer am 9. August, dem Vortag des Sankt Laurenz Tages. Traditionell wird der Maibaum von den Mitgliedern der Bruderschaft des Heiligen Laurenz aufgestellt, nachdem er mit einer feierlichen Prozession durch die Stadt getragen wurde. Entstanden ist diese Tradition aus den Streitigkeiten zwischen Bürgern aus Brüssel und Leuven im Jahre 1213 bei denen die Anhänger des Heiligen Laurenz den Brüsseler zur Hilfe kamen. Die Legende besagt außerdem, dass der Baum vor 17.00 Uhr gepflanzt sein muss, denn sonst erhalten dieses Privileg die Bürger von Leuven.
Quelle: FVA Belgien / bearbeitet von http://www.pairola-media.com
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